Marderhund
Nyctereutes procyonoides

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Marderhund steht in der Vegetation
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Biologie

Ursprünglich aus Ostasien, wurde zwischen 1929 und 1955 als Pelzlieferant im europäischen Teil der ehemaligen Sowjetunion ausgesetzt. Dieses hundeartige Raubtier wird auch Enok genannt. Einzelgängerisch oder paarweise unterwegs, gelegentlich auch in Familienverbänden. Streifgebiet in Europa etwa 100 bis 200 ha. Tagesquartiere in Dachs- oder Fuchsbauten, in hohlen Baumstämmen, unter Felsblöcken oder Asthaufen. Legen selbst nur selten Baue an. Im Winter partielle Winterruhe, die an warmen Tagen unterbrochen werden kann. Paarungszeit von Februar bis April, danach beteiligt sich das Männchen bei der Jungenaufzucht. Die Welpen werden schon im ersten Jahr geschlechtsreif. Ernährt sich überwiegend von Insekten, Amphibien, Vögeln und Kleinsäugern sowie Früchten, Beeren, Mais und Aas. Als Nahrungsgeneralist kann er sich optimal an das lokale Nahrungsangebot anpassen. Guter Schwimmer.

Verbreitung

In Zürich wurde der Marderhund bisher noch nicht gesichtet. Die nächstgelegenen Beobachtungen befinden sich im Kanton Aargau.

Erkennungsmerkmale

Etwa fuchsgroß, kurze Beine, gedrungener Körper und langhaariges Fell. Geteilte, schwarze Gesichtsmaske. Schwanz buschig und einfarbig. Fell beigegrau an den Flanken und schwarzbraun am Bauch und am Rücken.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge 50 - 70 cm,
Schulterhöhe 25 - 30 cm,
Gewicht 4 - 10 kg.

Ähnliche Arten

Der Dachs hat im Vergleich zum Marderhund eine längsverlaufende Gesichtszeichnung und kürzere Haare im Nackenbereich. Größte Verwechslungsmöglichkeit mit dem Waschbären. Der Waschbär hat eine deutlichere Gesichtsmaske und einen schmaleren Kopf, sowie einen geringelten Schwanz. Seine Gesichtsmaske ist nicht unterbrochen.

Gefährdungsgrad

Nicht gefährdet, weil keine einheimische Art (Neozoon).

Aktivitätszeit

Dämmerungs- und nachtaktiv; partielle Winterruhe von Dezember bis Februar

Lebensraum

Kulturlandschaften, Wälder, Bevorzugung gewässerreicher Habitate, nicht über 500 m

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

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Fördermaßnahmen
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Marderhunde stammen ursprünglich aus Ostasien. Über den Einfluss des Marderhundes auf die einheimischen Wildtiere ist wenig bekannt, daher sind Beobachtungen von großem Interesse. Die Art ist bisher nur vereinzelt nachgewiesen worden. Es ist aber wichtig, die Entwicklung der Marderhund-Population im Auge zu behalten.

Beobachtungstipps

Bewohner der Feuchtgebiete

Feuchtgebiete sind beliebte Lebensräume für den Marderhund. Sie bieten genügend Nahrung in Form von Amphibien und Insekten, aber auch eine Fülle an Versteckmöglichkeiten in der dichten Vegetation. Bei Gefahr flüchtet der gute Schwimmer gerne ins Wasser oder bleibt reglos stehen. In Österreich wurde der Marderhund in den 60er Jahren erstmals sicher nachgewiesen und gilt bisher noch als Seltenheit. Auch in der Schweiz gibt es bislang nur Einzelnachweise.

Feuchtgebiete umgeben von Wald
Feuchtgebiete sind beliebte Lebensräume für den Marderhund.

Marderhunde können im Tierpark Dählhölzli beobachtet werden.

Spuren

Marderhundtrittsiegel zeigen im Vorder- als auch Hinterfuß vier Zehen. Der am Vorderfuß weiter oben sitzende Daumen drückt sich nur selten ab. Die Mittel- und Ringfinger als auch die Zeige- und Ringfinger liegen jeweils auf einer Höhe. Mittel- und Ringfinger sind im Vorderfuß im unteren Drittel zusammengewachsen. Der Vorderfußabdruck ist meist breiter als lang, der Hinterfußabdruck länger als breit. Die dicken Krallen sind häufig im Trittsiegel zu erkennen und im Vorderfuß wirken sie in Verlängerung der scheinbar gespreizten Zehen wie Sonnenstrahlen. Der Hinterfuß ist von einem Haushund nicht zu unterscheiden, auch eine Differenzierung zu Füchsen ist manchmal schwierig.

Marderhund rechter Vorderfuß. Zusammengewachsene Mittel- und Ringfinger nicht zu erkennen.
Marderhund Hinterfuß. Krallen fehlen.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

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